Das Bauerndorf im Umbruch
Sozialer Wandel
vom 19. zum 20. Jahrhundert
in Blessem und Frauenthal
Bd. 4 der historischen Reihe des Geschichtsvereins Erftstadt e.V.
Der Geschichtsverein Erftstadt stellte in der Buchhandlung Köhl den 4. Band seiner historischen Reihe vor. Albert Esser hat sich lange Jahre mit der Geschichte des Erftstädter Raumes und insbesondere mit seinem Heimatdorf Blessem beschäftigt. Seine reichhaltigen Erkenntnisse über Blessem und Frauenthal in der Preußenzeit von Anfang des 19. Jahr-hunderts bis zum 1. Weltkrieg hat er als Beispiel für ein rheinisches Dorf in einem Buch zusammengefasst.
Dank der Unterstützung durch die Kreissparkasse Köln, die Volksbank Rhein-Erft-Köln und den Landschaftsverband Rheinland konnte nun der Druck des Buches fertig gestellt werden. Die Buchhandlung Köhl hat wieder den Verlag übernommen und Manfred Berger für ein ansprechendes Layout gesorgt. Eine ausführliche Vorstellung des Buches ist aufgrund der Corona-Einschränkungen zurzeit nicht möglich, wird aber sobald wieder möglich nachgeholt werden.
Nach Darstellung der politischen und verwaltungstechnischen Rahmenbedingungen, die insbesondere mit der übergeordneten Bürgermeisterei Lechenich verzahnt sind, zeigt er, wie die Infrastruktur mit Wegebau, Bahnverbindungen, Melioration sowie Wasser- und Strom-versorgung ausgebaut wurde. Ausführlich beschreibt er den Wandel in der Agrarstruktur, den Aufbau einer gewerblichen Mittelschicht und den rasch zunehmenden Einfluss der Braunkohlenindustrie. Die wachsende Einwohnerzahl führte zu eigenständiger Entwicklung des Dorfes mit eigener Schule, Kirche und eigenständigem Brauchtum und Vereinswesen. Im abschließenden Kapitel schildert er den Einfluss von Militär und Kriegshandlungen auf die dörfliche Gemeinschaft mit all ihren Folgen bis zum Ende des 1. Weltkrieges.
Albert Esser führt anschaulich das Dorfleben in seiner vertrauten Umgebung vor, und so manch ein Blessemer wird den einen oder anderen Vorfahren erwähnt finden. Das Buch ist nicht allein für den ortsansässigen Familien- und Heimatforscher interessant, sondern auch für den Geschichtsinteressierten, der sich über das Leben auf dem Lande im 19. Jahrhundert informieren möchte. Diese Publikation steht für viele andere Dörfer des Rheinlandes, die dieselbe oder eine ähnliche Entwicklung erfahren haben. Sie zeigt anschaulich, dass auch der ländliche Bereich in diesem Zeitraum einem spürbaren Wandel unterlegen ist.
Die Arbeit stützt sich auf umfangreiche Recherchen in Archiven, eigene Unterlagen und Aussagen von Zeitzeugen. Illustriert mit zahlreichen Abbildungen spiegelt sie auf ca. 300 Seiten das Dorfleben wider.
Das Buch mit der ISBN Nummer 978-3-921300-52-7 ist zum Preis von 19€ im örtlichen Buchhandel erhältlich.
800 Jahre Kloster Frauenthal
Das Marien-Hospital Frauenthal hat seine ältesten Ursprünge in einer Klostergründung der Cisterzienserinnen, die erstmals 1220 erwähnt wurde. 1450 wurde es dem Birgitten-Orden übertragen und 1802 säkularisiert.
1851 erwarben die Eheleute Münch das Anwesen und stifteten 1867 ein Armenhospital das von den Vincentinerinnen betreut wurde. Hieraus entstanden bis heute das moderne Marienhospital sowie im Sinne der Stifter das Altenpfegezentrum und das Hospiz Haus Erftaue.
Jahresprogramm 2020
Land – Frauen – Geschichte
Einhundert Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland waren für den Geschichtsverein Erftstadt Anlass sich in seinem Jahresprogramm 2019 schwerpunktmäßig mit Frauen in der Geschichte zu befassen. Aufgrund der Vielfältigkeit des Themas setzen wir die Reihe 2020 fort mit besonderem Blick auf die Neuzeit und den ländlichen Raum.
Vom Prozess gegen eine Kindsmörderin über Frauen auf dem Lande, zwei prominente jüdische Frauen, Frauen im Nationalsozialismus bis zur Mode der 68er spannt sich dieses Jahr der Bogen unserer Veranstaltungen.
Erftstädter Totenzettelsammlung ergänzt, Stand Februar 2020
Totenzettel aus dem Raum Erftstadt werden vom Geschichtsverein laufend erfasst, d.h. die Grunddaten werden erfasst und die Zettel selbst eingescannt und anschließend im Internet bereitgestellt. Zum Februar 2020 wurden 74 weitere Exemplare aufgenommen, sodass nun 1637 Totenzettel aus dem Raum Erftstadt eingesehen werden können. Eine alphabetische Liste ist auf unserer Homepage abgelegt. Die einzelnen Totenzettel können unter http://www.rhein-erft-geschichte.de aufgerufen werden. Hier sind insgesamt 44 500 Totenzettel aus dem Rhein-Erft-Kreis erfasst.
Sollten bei Ihnen noch Totenzettel in einer Schublade schlummern, stellen Sie sie dem Geschichtsverein ggf. auch leihweise zur Erfassung zu Verfügung!
Die Kontoverbindung des Geschichtsvereins hat sich seit dem 1.10.2019 geändert. Sie lautet nun:
Volksbank Rhein-Erft-Köln-eG, IBAN DE87 3706 2365 1310 2720 15